Die Postmodeme wird als wichtiger Begriff venvendet, um die heutige Zeit zu beschreiben, besonders in der Philosophie und in der Kunst. Sie hat in vielen Bereichen unseres Lebens, wie z.B. der Architektur, Kultur, Film, Ballett, Religion, Politik und Mode ihre Wirkungskreise gezogen. Auch in der Musik des 20. Jh. wurde Postmodeme als ein wichtiges Phänomen akzeptiert. Besonders zeichnet sich die musikalische Postmodeme aus durch ihre Übenvindung der Kluft zwischen artifizieller Musik und Trivialmusik. In diesem Zusammenhant wird “Crossover” ein wichtiges Merkmal der Musik in unserer Zeit.
In dieser Studie wurde versucht, aus dem Aspekt der musikalischen Postmodeme Crossover zu untersuchen. In der Moderne wurde die Tradition kritisch beäugelt, was mit einem verlangen nach Neuem ausgedrückt wurde. Hier war Kunst weniger ein Genussobjekt denn ein Erkenntnisobjekt, das höhere Werte wie < Wahrheit > und < Gesellschaftskritik > zu erkennen und zu erfüllen hatte. Diese Sichtweise teilten Komponisten wie auch das Publikum. Der Komponist schuf also ein Werk, dem er einen höheren Sinn verlieh, während dem Publikwn abverlangt wurde, dass es diese Bedeuhmg erkennt und nachvollzieht. Dies führte aber zu einer Zweiteilung der Kunst in eine hohe Kunst und eine niedere Kunst oder' auch Trivialkunst. Adomos Teilung der Musikkultur des 20. Jahrhunderts in Avantgarde und Kitsch bringt diese Situation auf den Punkt. Demnach näherte sich die Position der Kunst für die Kunst einem immer elitäreren und akademischeren Denken, wädrend die Massenkultur dank der Vermarktung immer weiter verbreitet wurde, was einen tiefen Abgrund zwischen den beiden verursachte.
Doch in der Postmodeme wurde dieses dichotomische Denken verurteilt. L. Fiedler Wckt dies so aus : “Die Vorstellung von einer Kunst für die ‘Gebildeten’ und einer Subkunst für die ‘Ungebildeten’ bezeugt den letzten Überrest einer ärgerlichen Unterscheidung innerhalb der industrialisierten Massengesellschaft, wie sie nur einer Klassengesellschafi zustiinde.” Kunst in der Postmodeme ist kein Gegenstand des Erkennens, sondem ein ästhetisches Erlebnis an dem man teilhaben kann. Dies fihrte zur Überwindung des Abgrundes zwischen hoher und niederer Kunst. Ausdruck und Subjektivitat wurden die neuen Schlagworter für die Komponisten und gerade in letzter Zeit treten immer haufiger Crossover-Formen in Erscheinung, wie z.B. bei dem Pianisten Friedrich Gulda, der klassische Werke auf jazzige Weise improvisiert oder aber auch bei zahlreichen Konzerten, wo klassische Musk und Unterhaltungsmusik unter einem Dach und Fach gebracht werden. Diese Beispiele zeugen Air den Wandel im musikalischen Denken beztkglich einer Ästhetisierung des Alltagsleben, was als Versuch gesehen wird, Kunst und Produkte der Kunstvermarktung zu ergänzen.
In diesem Wandlung der musikalischen Anschauung wurde “Crossover” ein wichtiges Chamkterikum unser Zeit. Aber nach der Untersuchung von “Crossover” in artizifieller Musik wurde festgestellt, daß “Corssover” nur ein kleiner Teil der heutigen Musikkulur ist. Die sog. postmodeme Komponisten wie K. Penderecki, W. Rihm, G. Rochberg haben auf einer anderen Weise musikalische Postmodeme in seiner Komposition ausgedrcückt, und fast keine “Crossover”-Musik komponiert. Nir in dem Bereich der Unterhaltungsmusik läßt sich mehrere Versuche zur Überwindung des Grabens zwischen artifizieller Musik und Unterhaltungsmusik finden. So ist es nötig, daß wir die Bedeutung von “Crossover” genau erkennen und nicht Ubertreiben.