Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der online Satzverarbeitung und den Methoden zur Desambiguierung. Die naturliche Sprache weist Linearitat auf, die der Rezipient bei der gesprochenen Sprache als zeitliches Nacheinander und bei der geschriebenen Sprache als raumliches Nebeneinander vorfindet, so dass die Sprachverarbeitung immer mit Ambiguitaten und Missverstandnissen einhergeht. Die theoretische Auseinandersetzung mit kognitiven Strategien weist darauf hin, dass bestimmte Beschreibungs- und Erklarungsdefizite hinsichtlich der Ambiguitat innerhalb der Satzebene nicht vollstandig zu beheben sind. Dementsprechend fallt die Perspektive, den Satz auf der pragmatischen Ebene zu betrachten, immer mehr ins Gewicht. Die empirische Befundlage konnte zeigen, dass einerseits Augenbewegungen beim Betrachten einer dargebotenen visuellen Szene den relevanten auditiven Inputs zeitlich entsprechen. Andererseits konnten Versuchsteilnehmer sprachliche Referenzen aufgrund lexikalischer Informationen antizipieren. So wurde visuelle Aufmerksamkeit oft fruhzeitig auf kritische Objekte im Bild gerichtet, noch bevor die desambiguierende Information erwahnt wurde.