Wie in der Fibonacci-Folge ist die Mathematik bei Novalis eine "Magie der Zahlen", die das Gesetz der Natur widerspiegelt. Als Chiffre und Symbolsystem der Naturgesetze wurde in der mathematischen Forschung versucht, Novalis` mit seinen Gedanken zum Prinzip der Romantisierung, der Endlichkeit und Unendlichkeit der Welt und der organischen Weltanschauung zu verbinden. Der Allgemeine Brouillon, in dem Novalis sein Projekt der Enzyklopadie entwarf, beinhaltet seine meiste mathematische Forschung; diese reflektiert die Tendenz der Mathematikforschung des 18 Jahrhunderts. Der erste Ansatz betrifft die Ahnlichkeit von Mathematik und Sprache als Formel der Unendlichkeit. Bei Novalis ist die mathematische Formel "Glieder der Natur", die frei sind und autonom entwickelt werden konnen. Die Affinitat zwischen Sprache und Mathematik zeigt darin, dass beide ``Systeme`` sind: Systeme von Buchstaben bzw. von Zahlen. Mit der Selbstreflexivitat und autonomen Erzeugbarkeit etablieren Zahlen und Buchstaben ihre eigene Welt als Mikrokosmos. Als ein erzeugendes Symbolsystem fuhrt Novalis die mathematische Formel der "Potenzierung" und "Logarithmisierung" im Prinzip der Romantisierung ein, um die "Wechselerhohung und Erniedrigung", die Endlichkeit und Unendlichkeit der Welt im Wechsel zu erklaren. Sein Versuch, dieses Verhaltnis zwischen Teil und Ganzem, Mikrokosmos und Makrokosmos, Endlichkeit und Unendlichkeit zu veranschaulichen, zeigt sich in seinen Studien uber Differenzialund Integralrechnung.