Schwarze Haut und blaue Augen kennzeichnen den Protagonisten und namenlosen Ich-Erzahler im dritten Roman von Christian Kracht Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten (2008). Diese Hybriditat pragt nicht nur seine außerliche Identitat, sondern auch seine innere Welt: Ursprunglich kommt er aus Afrika, der Sklaven-Welt, identifiziert sich nun mit den Herrschern in der Schweiz-Sowjet-Republik (SSR) und kehrt am Ende doch in sein Heimatland zuruck. In dieser hybriden Figur wird nicht nur der Ubergang von einem kolonialisierten zum postkolonialisierten Subjekt (H. Bhabba) erkennbar, sondern auch die Entstehung des posthumanen Akteurs. Dies insofern, als die Figur einer der technisch erganzten, evolutionar weiterentwickelten Menschen ist, deren Existenz die Grenze zwischen dem Humanen und dem Nicht-Humanen annulliert und das Nicht-Humane auch als einen wichtigen Akteur auf der Erde anerkannt. (D. Haraway) In der vorliegenden Arbeit wird der Roman von Kracht, der nach einer konjekturalhistorischen Spekulation geschrieben ist, vorgestellt, und die Asthetik der Hybriditat im Sinne des kritischen Posthumanismus analysiert.