In nativen Wortern lassen sich zwei Typen von Stammallomophen feststellen: (i) Wenn die zweite Silbe der Worter auf eine Segementsequenz Schwa+ Sonorant endet, wird diese Silbe entweder als eine Schwa-Silbe oder als eine Silbe ohne Schwa realisiert, (ii) Wenn die zweit Silbe auf ein Schwa endet, alterniert dieses Schwa mit Null. Der erste Typ des Stammallomorphs, der vorwiegend mit einer stamminternen Schwa-Ø Alternation in der Flexion zu tun hat, lasst sich am besten mit der Interaktion zwischen allgemeinen prosodischen Constraints und dem paradigmatischen Constraint erklaren, das eine moglichst groβe phonetische ahnlichkeit zwischen flektierten Formen innerhalb eines Paradigmas erfordert. Eine Reihe von kostruktionsspezifischen Regeln bzw. Constraints in den fruheren Analysen lassen sich dadurch vermeiden. Fur den zweiten Typ des Stammallomorphs stellt sich die Frage, ob das stammfinale Schwa lexikalisch zugrundeliegend reprasentiert werden muss. Im Gegensatz zu fruheren Analysen innerhalb einer regelorientierten Theorie ergibt sich das stammfinale Schwa aus der Forderung, dass der lexikalische Kontrast durch eine Stimmhaftigkeitsopposition bei stammfinalen Obstruenten gewahrleistet werden soll. In nicht-nativen Wortern ist oft der Fall, dass eine Basis fur morpholgisch aufeinander bezogene Worter nicht mit einer traditionellen morphologischen Einheit wie Stamm zu identifizieren ist. Die hier vorgelegte Analyse der Stammallomorphie in Komposition und Derivation unterstutzt die These von Fuhrhop(1998), wonach eine adaquate Erklarung fur die Relation zwischen Stammallomorphen mit Hife eines Stammparadigmas moglich ist.