In der vorliegenden Arbeit wird eine textsemiotische Konzeption zur Analyse von multimodalen Texten vorgestellt. Unter Textsemiotik versteht man die Disziplin der Beschreibung von Zeichenstrukturen zum Zweck der Bedeutungskonstruktion in konkreten Texten. Die zeichenintegrative Konzeption basiert auf zwei Aspekten visueller Kommunikation: auf der Funktion der Sprache fur das Bild zum einen und auf der Leistung des Bildes fur die Sprache zum anderen. Ein Grundmerkmal visueller Kommunikation liegt in der ihr eigenen assoziativen Logik, die sich von der argumentativen Logik der Textkommunikation wesentlich unterscheidet. Bilder gelten zwar oft als mehrdeutige Kommunikationsform. Es steht aber außer Zweifel, dass eine hinreichende Erklarung von Bedeutungen und Funktionen eines Bildes durch Wissen und Reflexion uber Sprache erfolgen kann. Das bedeutet, dass ein Bild ebenso wie Sprache analysiert werden kann und dann seine Bedeutungen und Funktionen zu interpretieren sind. Die hier vorgenommene Analyse von sprachlich-bildlichen Texten stutzt sich vor allem auf die kognitive Koharenzkonzeption von de Beagrande/Dressler(1981), die die Sinnkontinuitat eines Textes als Verbindung von Konzepten betrachtet. Damit konnen die bildlichen Teile eines Gesamttextes auf Grund ihrer denotativen und assoziativen(konnotativen) Eigenschaften zu Konzepten analysiert und mit dem sprachlichen Teil in Verbindung gebracht werden.