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서사공간과 때매김체계
Die Erzahlsituation und das Zeitbezugsystem
이남석 ( Nam Seok Lee )
독어독문학 vol. 59 265-284(20pages)
UCI I410-ECN-0102-2008-750-001135427

Wir sind von der Hamburgerschen These des epischen Pra¨teritums ausgegangen, die besagt, daß $quot;das Pra¨teritum der epischen oder erza¨hlenden Dichtung keine Vergangenheu¨saussage bedeufiet$quot; (Hamburger 1953: 329). Als formales Kennzeichen fu¨r die Zeiflosigkeit gibt K. Hamburger an, daß die Tempusform im Kontaxt zeitdeiktischer Adverbien vorkommen kann, die keine Vergangenheitsbedeutung haben mu¨ssen, sondem Gegenwarts- oder Zukunftsbedeutung haben ko¨nnen. Zwar bedeutet das Pra¨teritum fiktionaler Erza¨hlungen keine wirkliche Vergangenheit in Bezug auf die tatsa¨chliche Gegenwart des Autors, aber bedeutet es Vergangenheit, fiktive Vergangenheit in Bezug auf eine fiktive Gegenwart eines fiktiven Erza¨hleis. Die Gebr auchsweise des Pra¨teritums in der Erza¨hlsituation kann auch auf die aktuelle Sprechsituation verwendet werden Historische Wirklichkeit einerseits und Fiktionalita¨t andererseits sind daher keine linguistischen Gro¨ßen: Eine linguistische Unteisuchung von $quot;epischem$quot; und $quot;normalem$quot; Pra¨beritum ist nicht mehr zu treffen Augenscheinliche Kontradiktionen in Kombinationen pra¨teritaler Tempusformen mit nicht-pra¨teritalen zeitdeiktischen Adverbien, die das epische Pra¨teritum zu kennzeichnen schienen, die aber auch das normale Pra¨teritum betreffen, sind so zu erkla¨ren, daß Tempusformen und deiktische Zeitadverbien an verschiedenen Orientierungszentren orientiert sind: Das Pra¨teritum ist am Orien-tierungszentrum des Erza¨hlers in fiktionalen Texten und des Autors in hi-storischen Texien orientiert, und die Zeitadverbien sind am Orientierungszentrum der erza¨tlten Figur. Damit ist gemeint, daß ein Konflikt nicht meter vorliegt, weil zwei Orientierungszentren durch Erza¨hler und Figur gesetzt sind und dadurch die Mo¨glichkeit gegeben ist, daß sich das Tempus eines Satzes auf einen zeitdeiktischen Orientierungspunk bezieht und das Adverb auf einen anderen. Damit konnte gezeigt werden, daß eine ada¨quate Beschreibung von Tempora sowie von anderen deiktischen Ausdru¨cken eine Erkla¨rung fu¨r das Pha¨nomen der erlebten Rede ermo¨glicht, die sich nicht auf K. Hamburgers paradoxale These vom epischen Pra¨teritum zu stu¨tzen braucht, die tatsa¨chlich paradoxal und nicht haltbar ist. Es gibt daher nicht mehr das epische Pra¨teritum als eine fiktionale Kategorie, die vom normalen Pra¨teritum zu unterscheiden ist und die eine andere linguistische Beschreibung beansprucht.

[자료제공 : 네이버학술정보]
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