Der Tempusbegriff wird im Vergleich zu underen grammatischen Eigenschaften ziemlich spa¨t erworben. Dieses Pha¨nomen ist ein wichtiger Grund f¨ur die Untersuchung des Erwerbsprozesses vom Tempusbegriff. In einem bestimmten Zeitpunkt ist das Kind ohne pa¨dagogischen Stimulus dazu fa¨hig, das erste Tempussystem zu erwerben. Gerade zu dieser xit erwirbt das Kind die kognitive Eigenschaft der ,,Vera¨nderung$quot;. Wenn das Kind das Pha¨nomen der Vera¨nderung erkennt, ist das Kind fa¨hig, die vergangenen Erfahrungen ins Geda¨chtnissystem einzuspeichern. Gleichzeitig bemerkt das Kind, daß these Erfahrungen vor dem Verbalisierungsprozeß auftreten. Durch mehrere Untersuchungen nimmt man an, daß das Kind den Vera¨nderungsbegriff im Alter vom etwa 1,6 Jahre erkennt. Fu¨r die Beschreibung des Tempuserwerbs halte ich die Reichenbacher Theorie f¨ur plausibel. In dieser Theorie wird das Tempussystem durch die Tempuskonfiguration beschrieben, die drei elementaren Eigenschaften wie Speech time system(S), Event time system(E), Reference time system(R) beinhaltet. Anders als die Generative Semantik und Tempuslogik, wo eine komplexe Tempuseinheit durch eine einfache Tempuseinheit abgeleitet wird, werden in der Reichenbacher Theorie alle Tempuseinheiten durch S, R, E beinhaltende heitliche Strvkhzr dargestellt. Fu¨r die Beschreibung vielseitiger Sprachstrukturen mu¨ssen genu¨gende ree parameter$quot; fiaciert werden. Die Reichenbacher Theorie nimmt vielseitige Parameter an. Das Kind ist daze fa¨hig, anhand der prima¨ren Sprachdaten den passenden Tempus zu bestimmen bzw. zu fvcieren. In der vorliegenden Arbeit babe ich schließlich den Versuch unternommen, unhand der Reichenbacher Tempustheorie den Erwerb des Tempussystems zu untersuchen.