Der Titel einer von Hans Weigel gehaltene Rede lautet: s beginnt mit Iise Aichinger,$quot; Damit meinte Wiegel, in der O¨sterreichische Literatur nach dem Weltkrieg fangt eine neue Tradition von der Subjektivitat, Traumwelt und Mystik mit Aichinger an, In ihrem Roman ie gro¨ßere Hoffnung$quot; (1948) hundelt es sich um die Judenverfolgung in der Nazizeit. Wa¨hrend der Stoff realistisch und authetisch ist, ist die Schreibweise der damals 26 Jahre alten Autorin realita¨tsfern, mystisch und unepisch, Die Heldin ist das Judenmadchen Ellen, die die ro`ße$quot; Hoffnung hat, mit ihren Freunden u¨ber die Grenze zu flu¨chten, Als dies gescheitert ist, stirbt sie mit der gro¨ßeren$quot; Hoffnung jenseits der Weit, In diesem Roman bemuht Aichinger sich um die Sprache fu¨r das Unaussprechbare, fu¨r das Unfaßbare und Nichtsichtbare. Anfang der achziger Jahre wurde die in Frauenstein geborene Marten Haushofer (1920-70) durch die Frauenbewegung wiederentdeckt, Es war vor ahem ihre radikasten und erfolglichsten Roman ie Wand$quot; (1968). Eine namenlose Frau, die eines Tages zwischen sich und der Welt eine durchsichtige Wund findet, sieht sich als einzige U¨berebende auf der Welt, Mit Hund und Kuh fu¨hrt sie ungefa¨hr zwei Jahre einsames Leben. Mit der eit lernt sie arch kennen, spu¨rt eine langsamer Befreiung, Wie Robinson Crusoe schreibt sie ihre Erlebnisse auf den Kalender nieder, Als ein Mann eines Tager plto¨tzlich auf der Wiese auftaucht, sieht sie ihr ruhiges Leben bedroht. Ohne Zo¨gerung und Reue erschießt sie den letzten Mann. Auf die Frage, Ob es keine undere Mo¨glichkeit gibt, sagt die Autorin ein$quot;. Die Lyrik von Ingeborg Bachmann (1926-73) wurde schon zu ihren Lebzeiten im ganzen deutschsprachgen Raum hochgescha¨tzt, ihre Prosa aber stieß auf Unversta¨ndnis und Ablehnung. Besondera wurde ihr autobiogrphische Roman Mauna$quot; (1971) von den (Ma¨nner) Literaturwissenschaftlern systematisch mißverstunden. In $quot;Malina$quot; wird die psychische Lage von Frauen -besonders schreibenden Frauen-in der von Ma¨nnern beherrschten Kulturtradion gezeigt. In $quot;Glu¨cklich mit Ivan$quot; (1. Kapitel) berichtet die Ich-Erza¨hlerin von der Herrschaft des Mannes uber ihn bedingungslos liebende Frau. Sie hat Hoffnung, ein scho¨nes Buch zu schreiben, aber das ist unmo¨glich mit ihm. $quot;Der dritter Mann$quot; (2. Kapitel) schildert die Schreckenstra¨ume und Ho¨llenvisionen, die die Protagonistin von Kindheit bedriickt jaben. In diesen Alptra¨umen ist die Herrschaft ihres Geliebten identisch mit der srtafenden Vaterautorita¨t. Im dritten Kapitel $quot;Malina$quot; wird ihre Weiblichkeit durch Malina, ihren Doppelga¨nger, vernichtet. Abet als schreibende Frau kann sie in ihm weiterleben. Dieser Roman endet mit der Klage: $quot;Das war Mord.$quot; Man kann mit recht sagen, daß die neue Frauenliteratur in O¨sterreich mit Barbara Frischmuth(1941-) und Brigitte Schwaiger (1949-) das große Leserpublikum gewinnt. In der losterschule$quot;, mit der Frischmuth ihr literarisches Debu¨t gibt, geht es um die Ma¨dchenerziehung in der Ma¨nnergesellschaft. Fu¨r Nu¨tzlichkeit, Ordnungen und Ratio ist die Ma¨nnerwelt, darunter leiden die Ma¨dchen. In ihren Erza¨hlungen aus der 70er Jahren, z. B. $quot;Ru¨ckkehr zum vorla¨ufigen Ausgangspunkt$quot; oder $quot;Haschen nach dem Wind$quot; zeigt Frischmuth gegenu¨ber der Ma¨nnergewalt harte Kritik und Haß. In der Romantrilogie sucht sie das weibliche Ich im mystischen und ma¨rchenhaften Bereich. 1977 erschien das erste Buch von Brigitte Schwaiger ie kommt das Salz ins Meer$quot;. Es schildert die Geschichte einer Ehe von der Heirat bis zur Scheidung. Hier geht es um die Fragwu¨rdigkeit der bu¨rgerlichen Ehe. Sie erweist sich als soziale Machtubu¨ng, in der Mann immer der Alles oder Besserwisser bleibt, ein Lehrer, der die Erziehung seiner Frau u¨bernimmt. Die Frau wird als Schwa¨chere, Unwissende und Unreife von ihrem Mann eingescha¨tzt. Nach de