Dieser Aufsatz beabsichtigt, Lukacs` Literaturtheorie als eine reprasentative materialistische Literaturtheorie darzustellen, deren Aktualitat zwar in der westdeutschen Literaturwissenschaft schon vor fast caber 20 jahren ihren Ht~hepunkt hatte, die abet bisher canter koreani schen Germanisten kaum rezipiert worden ist. So kbnnen die GrundIagen der z, Zt. in Korea recht aktuell gewordenen $quot;Literatursoziologie$quot; erneut beleuchtet werden, Meine Intention liegt vor allem darin, durch intenaives Naehdenken caber das Spannungaverhaltnis zwischen $quot;Wirklichkeit(`Geaellschaft`) and Literatur$quot;, wie es Lukacs leistet, wenn er sich in einer ideologisch gespaltenen and verzerrten Welt in langjahriger Arbeit mit literarischen Phanomenen beschaftigt, unsere heutige Erkenntnis zum Verhaltnia von $quot;Gegenwart(`Gesellschaft`) and Literatur$quot; zu bereichern and so einen Beitrag zur Frage zu leisten, was Literatur ist, was sie rein soil and was sie in unserer jetzigen Wirklichkeit(`Geaellschaft`) kann and was sie leisten loll, Es geht also bei der Untersuchung zu Lukacs` Literaturtheorie um die $quot;Gegenwartserkenntnis and Literatur$quot;, Lukacs` Literaturtheorie wird hier ausgehend von einem von mir aufge griffenen Text $quot;Die kunstlerische Widerspiegelung der Wirklichkeit$quot; (195 4) dargestellt; Dieaer Text wird werkimmattent interpcetiert and sein Stellenwert innerhalb der Lukacs`schen Literaturauffa6supg, also im in -sick geaehlossenen Rahmen der historischen :Entwicklung seiner Literaturtheorie als eine dialektisch-materialistische Literaturtheorie reflektiert. Lukacs` Theorie ist, wie in dieser Arbeit featgestellt wird, nicht nur mit der allgemeinen materialistischen oder marxistisch-Leninistischen Asthetik in bereinstimmung, sondern sie ist such eng mit der burgerlich-idealistischen Asthetik varwandt and bildet so eine Lukacs -spezifische dialektisch-materialistische Literaturtheorie; den Kern bildet seine Widerspiegelungstheorie, die $quot;die Besonderheit der kunstlerischen Widerspiegelung der Wirklichkeit$quot; analysiert. Sie ist eine (im Luk~acs`schen Sinne) `wahre` Literaturtheorie, die das asthetische Erkennen mit der dialektischen Erkenntnis zusammensieht, wonach $quot;in der Praxis das asthetische Machen and Erkennen mit seiner gesellschaftlichen Funktion identisch ist$quot;, Dieser Kernpunkt von Lukacs` Literaturtheorie wird in dieser Arbeit durch die ErschlieBung der von Lukacs behaupteten $quot;Besonderheit der knnstlerischen Widerspiegelung der Wirklichkeit$quot; dargelegt, die sich seiner Meinung nach in der Sonderstellung des Kunstwerkes(`der kunstlerischen Gestaltung`) ausdruckt. Das Kunstwerk wird bei Lukacs (in seiner Widerspiegelungstheorie) als $quot;eigene Welt$quot;, $quot;eine scheinbare Geschlosaenheit$quot; and $quot;eine scheinbare Unvergleichbarkeit$quot; bezeichnet. Diese gesonderte Stellung dea Kunstwerkes (`literarischer Gestaltung`) ermglicht eine apezifische gesellschaftliche Funktion der Literatur; Lukacs` Literaturtheorie stellt also heraus, daB das `wahre` Wesen der Literatur in der $quot;dichterischen Wirklichkeit$quot; (`poetischen Wirklichkeit`) liege, insofern sie die wissenschaftliche(z. B. `philosophiache`) Erkenntnis ubersteige; so komme der Kunst bzw, der Literatur als einem speziflschen Phanomen des gesellschaftlichen $quot;berbaus$quot; eine gaaz besondere, durch nichts zu ersetzende gesellschaftliche Funktion.