In seinem spaten Werk Apiden- Tetmlogie (1940-1944), einer mythischen Geschichte die von gottlichen Fliichen und Bluttaten in Atreushaus handelt, bringt Hauptmann eine uber Zeit und Ort hinweg verdeckt wiederkehrende urspriingliche Daseinsfonn des Menschen, sowie die Beziehung zwischen leidenden Menschen und gottlicher Macht zum Ausdruck. Dabei beschreibt er eine diistere Vision von gepeinigten Menschen, die nichts weiter als Spielzeug und Marionetten sind. In diesen gnechisch-mythischen Dramen wird aber auch Hauptmanns Weltanschauung gegenuber den verbrecherischen Taten Deutschlands im zweiten Weltkrieg erkennbar. Die Tmlogie wurde mar literarisch hocheingeschatzt, aber einige Zeit wegen der fehlenden Einheitlichkeit und wegen des grol3en Umfangs als buhnenuntauglich eingestufi, bevor sie Piscator, der Begriinder des politischen Theaters, als ein aus vier Stiicken bearbeitetes Atridendrama, nun ersten Ma1 auf die Biihne brachte. Er interpretierte die Tetralogie als eine verschliisselte Anklage gegen das Nazi-Regime, sowie als Metapher des deutschen Schicksals. Unter diesem Aspekt gestaltete er die vier Dramen um, verkiinte sie und inszenierte sie unter Anwendung verschiedenster theatralischer Mitteln, wie 2.B. Biihnenbau, Tontechnik und gegenwartsbezogenen Fotos. In seinem Versuch, der von starken Kntiken begleitet war, bewies er, dass er mehr war als nur ein Theateriibersetzer. Er stellte seine Qualititen als Theaterkiinstler unter Beweis.