Die hier zutage tretende Entwicklung der Schauspielkunst gru¨ndet ihre spezifische Art der Gestaltung der gesamten Bu¨hne in der Erfahrung von Pha¨nomenen des industriellen Zeitalters. Die im 20. Jahrhundert besonders durch die Auswirkungen des naturwissenschaftlich orientierten Interesses auf das Theater unternommenen Versuche zur Technisierung des Theaters bescha¨ftigten sich bei aller Vielfalt im wesentlichen mit dem Bu¨hnengestalterischen. Sie konzentrierten sich dabei auf drei Punkte: die Erforschung neuer Elemente des Theaters und die Forderung der Mechanisierung des menschlichen Ko¨rpers bis bin zur Umwandlung in einen pra¨zise funtionierenden Automaten. Die Erforschung der Elemente brachte die Ku¨nstler zur Auffindung von Gesetzma¨βigkeiten, die in den Materialien und den Gestaltungsmitteln begru¨ndet liegen und aus denen sick absolute szenische Formmo¨glichkeiten ergeben. Die geistige Haltung der menschlichen Natur heiβt fu¨r die bier gennanten Ku¨nstler die Bewegung und die Geometrie, die sich als formale Methode im menschlichen Wesen durch Vemunft manifestieren. Aus dem Geist des Zusammensetzens der beiden Elemente entsteht verschiedene Typen neuer Modelle des Schauspielers. So verlangt Craig in seinem Aufsatz "Der Schauspieler und die U¨bermarionette", daβ der Schauspieler das Theater ra¨umen mu¨sse und semen Platz die unbelebte Figur einnehmen solle, die er U¨bermarionette nannte. Die Versuche verstanden sich nichr bloβ als ein Beitrag zur Belebung der szenischen Errungenschaften des antinaturalistischen Regietheaters, sondern als ein Durchbruch zu einer Generalreinigung der gesamten Theaterkunst einerseits und ein Beitrag daze, neue Wahrnehmungsweisen zu postulieren und initiieren, andererseits. Die Idee einer neuen Ko¨rpeu-Darstellung, die hier im Zusammenhang mit dem Problem der Herstellung des neuen theatralen Codes ero¨rtert wurde, wind dadurch verwirklicht, daβ man den Ko¨rper `an sich` innerhalb der Thematik der Untersuchung der formalen Ausdruckselemente, die grundsa¨tzlich zur Erneuerung der sogennanten `objektiven` Theaterkunst beitragen soll, zum Ausdruck zu bringen versucht.