Die vorliegende Arbeit bescha¨ftigt sich mit der Kla¨rung des feministischen Standpunktes von Christa Reinig, die in der westdeutschen Frauenliteatur der 70er Jahre zu einer der wenigen radikalen feministischen Autorinnen geho¨rt. Ihr Hauptwerk Ennnannung gilt als Ausnahmeerscheinung, das rich durch Inhalt und Darstellungsweise von der u¨brigen Frauenliteratur unterscheidet. In dieser Arbeit versuche ich, die Eigentumlichkeit des feministischen Konzeptes Reinigs in Bezug auf den Diskurs der feministischen Theorie der Gegenwart zu erla¨utern und so die Aktualita¨t ihres Problembewußtseins zu zeigen. Im ersten Kapitel werden die theoretischen Ansa¨tze zur Kla¨rung vom feministischen Standpunkt Reinigs erla¨utert, wobei ich mich auf die Auseinandersetzung mit der Frage nach dem weiblichen Subjekt in den gegenwartigen Diskursen im Westen beziehe. Dabei wird die These aufgestellt, daß das weibliche Subjekt weder UrSprung noch Produkt ist, sondern die stets vorhandene Mo¨glichkeit eines bestimmten Prozesses der Umdeutung innerhalb der Diskutse und Machtkonfigurationen. Ausgehend von diesem Konzept wird im zweiten Kapitel dargelegt, wie Reinig und ihr Werk Enmmnnung von westdeutschen Literaturkreisen aufgenommen und rezipiert worden rind. Anschließend wird ihr `Weg zur Frauenbewegung` anhand ihrer Aussagen und im Hinblick auf die Tendenzen der Frauenliteratur der 70er Jahre betrachtet, wobei ihr eigener feministischer Standpunkt verdeutlicht wird. Im dritten Kapitel wird durch die Analyse des Romans Entmannng ihr feministisches Problembewußtsein dargelegt, wobei die Thematisientng lesbischer Realita¨t als ihr Hauptbeitrag herausgestellt wird.