In dieser Arbeit geht es um die Mo¨glichkeit einer Neubestimmung und -gestaltung der Deutschkunde in der (ausla¨ndischen) Germanistik zur Literaturdeutschkunde. Deutschkunde bzw. German Studies wird bislang in den anglo-amerikanschen La¨ndern und u¨blicherweise auch in Korea entweder als ein der Germanistik beinahe identisches Fach betrachtet oder als ein interdisziplina¨r lose verbundenes Forschungs- und Unterrichtsgebiet, in dem man allerlei Informationen u¨ber die deutsche Kultur und Literatur, Geschichte. Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Erziehung, Wissenschaft etc. disziplinubergreifend sammelt und analysiert. Hierbei ist zu fragen, wie man Germanistik von der Deutschkunde abgrenzen kann, und was das Merkmal ist, mit dessen Hilfe man Deutschkunde als eine selbst-standige Fachdisziplin identifizieren kann. Meine These geht davon aus, die bisherige Deutschkunde weder als German Studies in den englischsprachigen La¨ndern noch in Korea den Anspru¨chen einer Fachdisziplin genu¨gen, in welcher (ausla¨ndische) Germanisten einen gemeinsamen wissenschaftlichen Diskurs entwickeln ko¨nnen. Die Literaturdeutschkunde ist hingegen, so meine These, eine Fachdisziplin, in der Germanisten fachspezifische Diskurse der deutschen Literatur mit und eren Diszplinen wie Geschichte, Politik. Saziologie, Naturwissenschaft vermitteln und mit den Wissenschaftlern und erer Disziplinen fachu¨bergreifende Diskurse entwiekeln. Als ein paradigrnatisches Modell diem dafu¨r der Raum von Weimar und Jena, in dem von Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts repra¨sentative Schriftsteller, Philosophen und Naturwissenschaftler mit ihren verschiedenen Vuelt-, Kunst- und Naturauffassungen an einem gemeinsamen Diskurs u¨ber Kunst, Kultur. Gesellschaft und Natur teilgenommen haben. Meine Axbeit verdeutlicht dies beispielhaft an einigen Forschungsbereichen der Literaturdeutschkunde wie den deutschen literaturkulturellen, literaturgeschichtswissenschaftlichen, literaturpolitischen und literaturnaturwissenschaftlichen Diskursen. Wielands Roman Aristipp repra¨sentiert diesbezizglich beispielhaft den damaligen deutschen literaturkulturellen Diskurs. Die Forschungsbereiche der Literaturdeutschkunde ko¨nnen durch die Erweiterung des Untersuchungsmodells auf und ere Perioden und Ra¨ume in der Germanistikgeschichte vermehrt und pra¨ziser katego risiert werden.