Das Ziel der vorliegenden Untersuchungen zur Dialogfunktion in den Volksstucken bei OdBn von Horvath war es, am Beispiel der St6cke `talienische Nacht$quot; (1930), $quot;eschichten aus dem Wiener Wald$quot;(1931) and $quot;asimir and Karoline$quot; (1932) ein poetisches Verfahren zu beschreben, das sich enter anderem darum bemuht, die Sprach-and BewuBtseinsproblematik der Wirklichkeit zu reflektieren. Dabei geht es darum, die Frage, welche Funktion dem Horvathschen Dialog im Vergleich mit .dem klassischen Drama noch ver bleibt oder welche als neue moglich wird, zu beantworten. Im Vorwort der Abhandlung wird jener Sprachzustand, den Horvath den $quot;ildungsjargon$quot; des Kleinburgers nennt, kurz dargestellt, AnschlieBend behandelt die Arbeit dann die Bestimmung des diesem dialogischen Sprechen konstitutiven Wertes fur die dramatische Form and analysiert sowohl die Funktionen des Dialogs als auch die Kunstgriffe, durch diese Funktionen erreicht werden. Im einzelnen wird folgendes feststellt: Aus der Perspektive der klassischen dramatischen Form konnen wir sagen: Wo die dramatische Sprache nicht mehr die weiterfuhrende Auseinandersetzung tragt, nicht mehr der Vermittlung von Willen and Tat dient, wo der kollektive and zersetzte Kleinburgerjargon die Profilierung von sogenannten $quot;ramatischen Charakteren$quot; verhindert and deren Eigengewicht mindert, wo die Sprachhorigkeit and die sich in ihr manifestierende Starrheit and geistige Unflexibilitat den dramatischen Spielraum, in dem die Figuren argumentieren and agieren konnen, beschneidet, mul3 es zur zentralen Aufgabe des Dialogs werden, diese Abhangigkeit von der Sprache aufzudecken, ihren korrumpierten and korrumpierenden Zu stand and seine Ursachen zu reflektieren. Damit gewinnt der Dialog aber die Zweidimensionalitat von herkommlichem dramatischem Spiel and Reflexion auf theses Spiel, bzw. voa Dialogsprache als funktionalem Medium and als Gegenstand der kritischen Untersuchung. Diese Zweidimensionalitt laBt sich durch das begriich hypostasierte pische Ich$quot;, das allein in der Struktur des Dialogs als eine formale Instanz verankert ist, welche die Brechung and Doppelheit bewirkt, beschreiben. Die Frage nach ihm wird somit gleichbedeutend mit der Frage nach den Kunstgriffen, die diesen Effekt erzielen and die $quot;emaskierung des BewuBtseins$quot; bewirken. Um die Kunstgriffe noch exakter zu erfassen, wird auf einige Begriffe` die Jurij Tynjanov entwickelt hat, verwiesen: auf $quot;exikalische Einheit$quot;, $quot;hraseologische Einheit$quot; and $quot;exikalische Farbung$quot;. Daruber hinaus liefert der Vergleich zwischen den Vorstufen and Endfassungen der Stucke uberzeugende Beweise fur die analysierte Zweidimensionalitat. Im letzten Teil der Arbeit wird das Wiener Volkstheater, in dem dialogische Doppelbodigkeit and vor allem eine sprachreftexive Dialogfunktion eine lange Tradition haben, zum Vergleich herangezogen